The difference between practice and the real thing… when it’s practice and when it counts.
Es liegt wahrscheinlich in unserer Natur, immer wieder zu verwechseln, was wichtig und was nicht so wichtig ist. Leider kommt dies auch im Tennis immer wieder vor.
Seit ich mich erinnern kann, habe ich immer wieder gestaunt, wie manche Spieler ihr bestes Tennis im Training gespielt haben. Sie haben verwechselt, was Training und was Wettkampf ist. Es ist teilweise so, dass es manchen Spielern sogar wichtiger erscheint, donnerstags im Training einen Satz zu gewinnen, als am Sonntag ihren Punkt für die Mannschaft zu holen. Da haben sie etwas Grundlegendes verwechselt.
Vielleicht kann diese Anekdote am besten erklären, was ich meine:
Vor vielen Jahren kam ein Bruder von mir nach Deutschland, um für unsere Herrenmannschaft zu spielen. Ich konnte in diesem Jahr nicht für unseren Verein spielen, da ich vertraglich noch an einen anderen Verein gebunden war. Ich habe aber meiner neuen Mannschaft versprochen, dass mein jüngerer Bruder sehr gut spielt und unsere Mannschaft effektiv verstärken kann.
Mike kam am Freitag an, Samstag war Training und Sonntag unser erstes Spiel. Weil er noch nie auf Sandplatz gespielt hatte, fragte Mike, ob er am Ende des Trainings einen Satz spielen könnte. Ich habe Frank zu ihm auf den Platz geschickt, weil er die sauberste Technik hatte. Das war das Beste für Mike, um in den Schlag reinzukommen. Als das Training fertig war, habe ich Mike gefragt, wie es lief. „Gut“, sagte er.
Aber als ich zurück auf die anderen Plätze gekommen bin, habe ich vier völlig aufgelöste Spieler vorgefunden:
„Du hast gesagt, dass er gut spielt.“
„Er ist gut.“
„Er verliert 6-4 gegen F-r-a-n-k!“
„Vielleicht ist es besser, wenn er morgen nicht mitspielt.“
„Doch, doch, wir könnten ihn als Blinden vorne hinstellen.“ usw.
Die vier haben mich sogar ein bisschen unruhig gemacht.
Also bin ich zurück zu Mike, er war immer noch am abziehen (wie gesagt, erster Tag Sandplatz)
„Und, wie ist dein Gefühl??“
„Gut, habe ich schon gesagt. Gehen wir nachher nach Hause oder hast du noch eine Stunde?“
„Ah, sicher alles OK? Die ersten paar Mal auf Sand sind schon ein anderes Gefühl!“
Mike stoppte, schaute mich ein bisschen verblüfft an, „Fragst du so blöd weil ich gerade verloren habe? Hast du denn alles über Tennis vergessen seit du hier bist?“
Ich stotterte rum, „well, ich frage nur…“
Er sagte, „OK, willst du eine genaue Auskunft? Es geht gut. Aber, meine Rückhand longline Passierball ist schlecht. Dafür habe ich ihm kurz zugespielt, er hat angegriffen, ich habe longline passiert. Am Ende waren die immer noch nicht gut, aber viel besser. ZUFRIEDEN???“
„Sorry“, sagte ich und bin wieder zu den anderen auf den Platz gegangen.
„Und, lässt du ihn morgen spielen??“
„Ist alles Ok. Er spielt gut. Schaut einfach, daß ihr bereit seit. Macht euch über ihn keine Gedanken“
Ich konnte ihre Zweifel spüren…
Kurz und gut, wie alle Geschichten Enden sollen: Mike hat an Nummer 1, 6-0, 6-0 gewonnen. Frank an 6, hat 2-6, 1-6 verloren. Die Herren waren sprachlos:
„Das war unglaublich, er spielt super, Wahnsinn .“ usw..
Ich bin dann sehr erleichtert zu Mike rüber gegangen.
„Gratuliere! Wie war’s?
„War OK. Habe gut gespielt, aber Rückhand longline war immer noch nicht richtig. Hast du morgen Zeit damit wir ein bisschen trainieren können?“
„Ja schon, aber du hast so hoch gewonnen, es kann nicht so schlecht gewesen sein!?“
„Ja gut, ich habe einfach cross passiert. Was denkst du?“
Das Ziel ist nicht „Trainingsweltmeister“ zu sein!
Everything has it’s place and time. Just try not to confuse which is which.